Jos. Bourg, transplanté du foie (LU)
Ich, Jos. Bourg, bin geboren am 17. November 1950 in Ettelbruck. Ich habe im Jahre 1973 die Bau- und Landerschließungsfirma Stugalux gegründet und leite sie bis heute.
Ich war keinen Tag krank bis plötzlich im Sommer des Jahres 2006 ich ein Nierenproblem hatte. Man stellte fest: Nierenkrebs. Die linke Niere musste mir entfernt werden. Bei der OP stellte man fest, dass meine Aorta in schlechtem Zustand war, und einen Monat später musste ich dringend operiert werden. Ich bekam eine Aortenprotese.
Nach diesen OPs ging es mir sehr gut. Ich hatte keine Beschwerden.
Im Oktober 2010 bin ich von einem Niedersitz gefallen und wurde per Helikopter ins Krankenhaus verbracht. Ich hatte nur Schürfungen und Prellungen davongetragen. Bei dieser Gelegenheit entdeckten die Ärzte, rein zufällig, dass ich in sehr hohem Grad von einem Leberkrebs befallen war. Es gab 4 große und 80 bis 100 kleine Karzinome über die gesammte Leber vertreut.
Die Ärzte des Hôpital de Kirchberg überwiesen mich in die Uniklinik Essen an Prof. Dr. Paul. Er und sein Team bestätigten die Diagnose und waren wegen der multifokularen Vision und der rasanten Entwicklung des Krebses der Ansicht, dass nur eine Transplantation mein Leben retten könnte.
Am 13. Dezember 2010, nachdem ich viele medizinische Tests habe durchlaufen müssen, kam ich auf die Warteliste bei Eurotransplant und wurde als « urgent » eingestuft. Die Essener Ärzte gaben mir noch eine Lebenserwartung von 6 bis 8 Wochen!!!
Bereits am 21. Dezember gegen 7.30 erhielt ich einen Anruf: « Herr Bourg, wir haben eine passende Leber für Sie im Angebot. » Überglücklich erledigte ich gewisse Dinge und wurde per Ambulanz nach Essen gebracht. Meine Tochter begleitete mich. Am gleichen Abend wurde ich operiert. Während einer 7stündigen OP wurde mir eine Spenderleber transplantiert. Am Morgen des 22. Dezembers erwachte ich voll Vertrauen auf ein langes Leben.
Zum Erstaunen aller Ärzte und Krankenschwestern erholte ich mich sehr schnell von der schweren OP. Bereits am 3. Tag war ich weitgehendst selbstständig. Ein Aufenthalt von 7-8 Wochen im Krankenhaus ist üblich. Meine Genesung hingegen verlief optimal, und ich wurde bereits am 12. Tag nach der OP entlassen. Da meine Transplantation ein voller Erfolg war, wurde mit Prof. Paul vereinbart, dass alle Nachuntersuchungen, streng nach Protokoll, in Luxemburg von Fachärzten durchgeführt werden würden. Auch heute noch muss ich regelmäßig zur Kontrolle.
Ich bin der Familie des Spenders unermesslich dankbar, denn ich weiß, dass ich nur durch deren großzügige Geste überleben konnte.
Aus Dank habe ich, zusammen mit einer Handvoll Betroffener, die Asbl protransplant.lu gegründet. Protransplant.lu hat sich unter anderem 2 wichtige Ziele gesetzt:
– die Organspende in Luxemburg zu promovieren
– die gegenseitige Hilfe unter Betroffenen
Heute, 2,5 Jahre nach meiner Transplantation, bin ich außer der Einnahme einiger Medikamente beschwerdenfrei und kann täglich meiner Arbeit und meinen Hobbys nachgehen. Meine Dankbarkeit bleibt.